Duo Rei
Kaori Kobayashi, Violine | Katja Poljakova, Fortepiano
Die Musik Beethovens und seiner Zeitgenossen möglichst authentisch und facettenreich darzubieten - dieses gemeinsame Ziel brachte die Violinistin Kaori Kobayashi und die Hammerklavieristin Katja Poljakova zusammen. Beide Spielerinnen sammelten bereits in anderen Besetzungen weitreichende Erfahrungen im Bereich der Historischen Aufführungspraxis, bis sie sich schließlich 2019 beim Magdeburger Telemann Wettbewerb begegneten. Diese intensive und glückliche Woche trug zu einer gegenseitiger Sympathie bei und öffnete Wege für weitere spannende Projekte. So wurde 2020 das Duo Rei gegründet. Beide Spielerinnen zeichnen sich durch ihre hohen klanglichen Ansprüche, souveräne Bühnenpräsenz und ein ausgesprochenes Gespür für den persönlichen Stil eines jeweiligen Komponisten aus. Trotz des Pandemiejahres hat das Duo Rei an ihren Plänen festgehalten und setzt sich auch weiterhin intensiv mit den Werken der klassischen und frühromantischen Epoche auseinander.
Kaori Kobayashi studierte unter anderem bei Christoph Henschel am „Leopold Mozart Zentrum“ der Universität Augsburg (Master) und Barockvioline bei Irmgard Huntgeburth (Orchester- und Instrumentalsolist-Master). Zu ihren Wettbewerbserfolgen zählen der erste Preis und der Sonderpreis „für die beste Interpretation eines Werkes der Berliner Schule“, der Publikumspreis beim „Internationalen Bach-Wettbewerb Berlin“ mit dem ensemble „chorda elegans“ (2018) sowie der erste und der Publikumspreis beim „Internationalen Telemann Wettbewerb“ Magdeburg mit ensemble „le jonc fleuri“ (2019). Ensemble- und Orchestererfahrung in Barockensembles sammelte sie unter anderem in der Lautten Compagney Berlin.
Katja Poljakova studierte unter anderem an der Hochschule für Musik Karlsruhe, wo sie ihren Master im Fach Historische Tasteninstrumente bei Kristian Nyquist machte. Am Mozarteum in Salzburg studierte sie Hammerflügel bei Wolfgang Brunner, 2019 Beginn eines Konzertexamenstudiums im Fach Hammerklavier bei Prof. Marieke Spaans an der Hochschule für Musik Trossingen. Zu ihren Wettbewerbserfolgen zählen ein Dritter Preis beim internationalen Fritz-Neumeyer-Hammerklavierwettbewerb in Bad Krozingen (2012), ein Erster Preis im Duo mit Martin Nöbauer, Hammerklavier, beim internationalen Wettbewerb Fortepiano Plus in Kremsegg, Österreich (2017), ferner ein Dritter Preis und der Bärenreiter Urtext-Preis mit dem Keyra Ensemble beim internationalen Telemann-Wettbewerb in Magdeburg. Zahlreiche internationale Konzerte und Festivalauftritte am Cembalo und Hammerflügel folgten. Ihr Repertoire erstreckt sich bis in die Romantik (Robert und Clara Schumann, Brahms). 2020 erhielt sie eine Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg für ein Forschungsprojekt über Conrad Graf und eine Aufnahme der drei letzten Klaviersonaten von Beethoven.
Wie habt ihr vom Wettbewerb „Beethoven in seiner Zeit“ erfahren? Was hat euch überzeugt, teilnehmen zu wollen?
Ekaterina: Vom Wettbewerb habe ich von meiner Professorin Marieke Spaans erfahren. Das Programm fand ich vielfältig und wirklich passend zu meiner persönlichen musikalischen Sprache.
Kaori: Ich habe die Infos über den Wettbewerb der Broschüre an der UdK entnommen. Ich wollte dieses Repertoire unbedingt tiefgründig studieren. Es war ein richtiges Abenteuer!
Was hat euch zur Musik auf historischem Instrumentarium gebracht?
Kaori: Ich wollte die Musik möglichst aus der Sicht des jeweiligen Komponisten erfahren. Diese Suche nach einem authentischen Ausdruck führte irgendwann auf eine natürliche Art zu historischer Aufführungspraxis.
Ekaterina: Schon vor Jahren habe ich meinen musikalischen Schwerpunkt auf die Epoche der Klassik und der Frühromantik gelegt. Musik dieser Zeit benötigt einen besonderen Ton, den ich nur bei den Hammerflügeln, vor allem bei den Originalinstrumenten, gefunden habe.
Gab es eine überraschende Erkenntnis bei der Arbeit an eurem Wettbewerbsrepertoire?
Wir sind immer wieder aufs Neue überrascht, unabhängig davon, ob es sich um neue oder bereits gespielte Stücke handelt. Aber erst im Zusammenspiel haben wir die entscheidenden Details entdeckt, die man beim alleine Üben nicht erleben kann.
Wie klappte es mit der Zusammenarbeit in der Coronazeit?
Wir haben versucht das Beste aus der Situation zu machen und gleichzeitig auf unsere Bedürfnisse einzugehen, was eine geschickte Kommunikation einforderte.
Habt ihr ein Lieblingsstück in eurem Repertoire? Und wenn ja, welches und warum?
Das können wir nicht sagen, denn jedes Stück wird von uns auf eine ihm und nur ihm eigene Weise geliebt und gepflegt.