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Trio Egmont

Luiza Labouriau, Violine | Martin Knörzer, Violoncello | Gilad Katznelson, Fortepiano

Gegründet im Herbst 2019 sucht das Trio Egmont neue Verbindungen zur historischen Musik und Spielweise. Mit explosiver Freude am Musizieren vereinen die international preisgekrönten Musiker historisches Bewusstsein mit einer radikalen Freiheit und zartem Klanggespür. Gilad Katznelson am Hammerklavier trägt besonders zum freien Tempogefühl und zur Plastizität des Ensembles bei. Sein Gefühl für die Natur des Hammerflügels lädt seine Mitspieler und das Publikum zum Träumen ein, weit von der hektischen Gegenwart des Alltags entfernt. Schönheit im Klang, Freiheit im Zusammenspiel und Fantasie im Ausdruck charakterisieren die Geigerin Luiza Labouriau. Mit ihrer hohen Energie und besonderen Bühnenpräsenz wünscht sie sich immer die Grenzen der Musik neu zu erfinden und die musikalischen Erzählungen und Gefühle frisch zu vermitteln. Der einfühlsame Cellist Martin Knörzer verbindet die Spieler des Trios miteinander durch sein einzigartiges Gespür für musikalische Kommunikation, Zusammenspiel und Balance im Ensemble. Durch ihn öffnen sich die Dämme der Inspiration.

 

Wie habt ihr vom Wettbewerb „Beethoven in seiner Zeit“ erfahren? Was hat euch überzeugt, teilnehmen zu wollen?
Ein Online-Flyer, der über die Hochschul-Verteiler lief, erreichte auch unseren Cellisten Martin. Er war sofort Feuer und Flamme von der Idee, historisch informiert Klaviertrio zu spielen. Einmal auszuprobieren, wie es sich anfühlt, mit historisch passenden Hammerklavieren klassisches Repertoire zu spielen, war eine große Verlockung. Wir beiden Streicher, Luiza und Martin, kannten vorher bereits sogenanntes "barockes" Instrumentarium und auch das heute überwiegende "moderne", mit klassisch eingerichteten Instrumenten hatten wir aber weniger Erfahrung. So waren wir begeistert, Gilad mit ins Boot zu holen, der bereits ein sehr erfahrener Hammerflügelspieler ist. Zu dritt genießen wir es, uns den besonderen Herausforderungen zu stellen: Mit den jeweiligen unterschiedlichen Hammerklavieren eine Balance zu erarbeiten, die funktioniert, und für jedes Stück eine passende Klanglichkeit zu finden ist nicht immer einfach, aber super spannend!

Was hat euch zur Musik auf historischem Instrumentarium gebracht?
Die Musik spricht freier mit dazu passenden Instrumenten. Dazu ist es auch unser Eindruck, dass es relativ unerforschtes Territorium ist, mit historisch passenden Instrumenten Musik der "klassischen" Epoche zu spielen. In diesem Bereich kann man noch viel Spannendes entdecken. Außerdem ist es spannend, die historischen Quellen mit anderen Augen zu lesen: Wir haben Geige und Cello extra für den Wettbewerb klassisch "korrekt" eingerichtet und können so noch einmal ganz anders nachvollziehen, was in den Schulen von Leopold Mozart, Ludwig Spohr, Daniel Gottlob Türk, Heinrich Christoph Koch, Jean-Louis Duport, Bernard Romberg bis hin zu Ferdinand David gemeint ist. Es fühlt sich anders an die Quellen zu lesen, wenn man gleichzeitig die historischen Instrumente in der Hand hält.

Gab es eine überraschende Erkenntnis bei der Arbeit an eurem Wettbewerbsrepertoire?
Beethoven ist erstaunlich schwer auszubalancieren, dafür ist es spannend mitzuverfolgen, wie er im Laufe seines Lebens zu einem reifen und erfahrenen Komponisten gewachsen ist. Sehr interessant ist auch, wie anders sich seine Werke auf historischem Instrumentarium spielen im Vergleich zu dem heute üblichen modernen. Absolut begeistern uns außerdem die Werke von Joseph Wölfl, der für uns eine richtige Entdeckung ist.

Wie klappte es mit der Zusammenarbeit in der Coronazeit?
Corona war quasi Glück im Unglück für uns: Durch die wenigen Ablenkungen (wie andere Konzerte...) hatten wir mehr Gelegenheit uns musikalisch als Trio zu finden.

Habt ihr ein Lieblingsstück in eurem Repertoire? Und wenn ja, welches und warum?
Wölfl und Haydn sind unsere Lieblingsstücke: Fantasievoll, geistreich, immer wieder überraschend. Einfach geniale Musik! Aber auch die Werke von Ries und Hummel sind ganz großartige Musik.